Bitchypedia 2.0

MGB-Lexikon neoliberaler Agitationsbegriffe

Bitchypedia – Munich Globe Bloggers’ Lexikon neoliberaler Agitationsbegriffe
Uncle Sam & Lakaien: Wie einfach und schön das Leben doch ist, wenn die Guten von vorneherein und für immer feststehen
(Originalgrafik: James Montgomery Flagg, 1917;
Text: Munich Globe Bloggers, 2023)
Munich Globe Bloggers: Bitchypedia

Triggerwarnung: Dieser Beitrag könnte neoliberale Gefühle verletzen.1

Mit unserem Lexikon neoliberaler Indoktrinationsbegriffe, die dem deutschen Mainstreammedienalltag entwunden wurden, liefern die Munich Globe Bloggers einen bekömmlichen Beitrag zur politischen Aufklärung und Medienkompetenzsteigerung – ein äußerst vernachlässigtes Gebiet!

Dieses Übelwörterbuch wird alle paar Schniefnasen lang erweitert und ergänzt und jeweils nach oben gerückt. So der Plan.

Selbstverständlich begrüßen wir Nicaraguas Klage gegen fucking Germany und Komplizen am Internationalen Gerichtshof (IGH) in Den Haag wegen Beihilfe zum Genozid in Gaza2. Den Kriegstreibern in Politik und Medien gönnen wir von ganzem Herzen lebenslange Haftstrafen.

Angriffskrieg

Gibt es einen Krieg ohne Angriff? Kurzes Grübeln … Wozu also dieser redundante Begriff? Ganz einfach: Um klar die Good Guys von den Bad Guys zu unterscheiden. Wer was ist, steht ein für alle Mal fest: Die Guten sind der supidupi tippitoppi Wertewesten – die Bösen alle anderen. Warum? Darum. Folglich gibt es gute Kriege, das sind die Kriege der Good Guys, zum Beispiel geht es da um den verdienten Zugriff auf Ölquellen und andere Bodenschätze (Irak), die sich die Goodies redlich verdient haben. Auf der anderen Seite gibt es böse Kriege, sprich Angriffskriege, die Kriege der Baddies.
Selbstverständlich werfen auch die Goodies Bomben. Aber die töten niemanden. Diese Bomben sind quasi die Samen der Demokratie, die nach dem Aufbaukrieg erblüht wie eine Sonnenblumenwiese und alle beglückt (zumindest diejenigen mit dem nötigen Großgeld). Schön, gell? Ganz anders bei den Baddies: Ihre Angriffskriege sind zerstörerisch. Logisch: Sie werden von Nonmembers des superdemokratischen, menschenrechtsradikalen und gottgewollten Wertewestens geführt. Nennen wir sie Nichtwerteosten. Diese jamesbondschurkenbösen, weltherrschaftsanstrebenden Super-Villain-Attack-Empires beneiden den Wertewesten und seine supidupi tippitoppi Westwerte und wollen ihn deshalb angriffskaputten. Pfui! Pfui! Pfui!

Dabei sein ist alles! Wo kann man denn sonst ungestraft abgenoziden?
USA & friends machen es möglich.
(Originalgrafik: James Montgomery Flagg, 1917;
Text: Munich Globe Bloggers, 2023)

Antisemitismus

1870 erklärte Papst Pius Nr. 9 seine eigene Unfehlbarkeit, die dann auch auf seine Nachfolger überging. Unfehlbar ist bis heute quasi alles, was der Superhirte in seiner Funktion als oberster Kirchenkopf sagt und anstellt.
Gleiches gilt für den Staat Israel und dessen Regierung. Im Unterschied zum Vatikan wurzelt die Unfehlbarkeit Israels vor allem in den Köpfen deutscher Politiker und Quantitätsmedien sowie faschistischer Israelis. Demnach ist alles, was Israel macht, per se richtig und gut. Selbstverständlich auch die militärische Unterstützung für den indonesischen Kommunisten-Schlächter Suharto und das fröhliche Palästinenserabschlachten im Gaza (mit nachhaltiger Unterstützung der traditionell völkermordfreundlichen deutschen Regierung und der immer für ehrlichen und gerechten Massenmord begeisterungsfähigen USA).
Sollten also Typen wie Fiesrocker Roger Waters zum Boykott dieses ebenso friedliebenden wie unfehlbaren Landes Israel aufrufen oder Gemeinbarde Elvis Costello dort Konzerte absagen, dann sind sie selbstverständlich Antisemiten. Pfui! Denn Kritik zu üben an einem offiziell unkritisierbaren Staat ist für westwerteorientierte Politik und Quantitätsmedien quasi dasselbe wie die pauschale Herabwürdigung eines Menschen aufgrund seiner Zuordnung zu einer kulturellen oder religiösen Kategorie. Antisemitismus bekämpft man demnach nicht durch eine differenzierte Diskussion, sondern einzig, indem man alle verbal bis physisch vernichtet, die Kritik an Israel üben. Das ist der Weg des Wertewestens. Maximales Weltrettungskino!

Das Kanonenfutter-Casting der Camouflage-Zombies baggert gezielt am Hirnzellenprekariat.
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Getreu dem Bibel-Spruch „Geben ist seliger als Nehmen“ ist der Arbeitgeber der bessere Mensch. Er beutet also nicht einfach den Mehrwert des Arbeiters aus, wie Karl Marx das gesehen hat. Nein, er gibt dem Arbeiter etwas. Wie großherzig, wie selbstlos, wie edelmütig, wie misanthropisch!
Dagegen nimmt der Arbeitnehmer die Arbeit, er bekommt also etwas, ist der Empfänger einer Wohltat namens Arbeit. Schön, dass sich der konzerngerechte Neusprech auch bei den Gewerkschaften durchgesetzt hat. Offenbar hat man dort die (verkürzte) Maxime des Ex-CEO von General Motors3 übernommen und entsprechend angepasst: „Was gut ist für die Unternehmer, ist gut für die Arbeiter.“ Nur die aller oldschoolsitzengebliebensten Lumpen- und Vulgär-Kommunisten benutzen daher noch Begriffe wie „Arbeiter“ und „Ausbeuter“ (alias „Gangster“, „Mehrwertabkassierer“, „Sklaventreiber“ etc.).

Denkfabrik

Herkömmliche Fabriken fertigen identische Güter nach Schablone. Entsprechend produzieren Denkfabriken einheitliche Gedanken und Meinungen. Das hat viele Vorteile: Die dort produzierten Gedanken und Meinungen sind billig und haben deshalb eine große Reichweite. Auch der simpelst gestrickte Angehörige des Bildungsprekariats (z. B. die Wähler der Mainstreamparteien) kann sie mit selbstgerechter Überzeugungsmiene nachplappern. Da die Sponsoren der meisten Denkfabriken typischerweise einer neoliberalen Weltsicht anhängen, entfalten deren Meinungsprodukte ebenfalls den Geist dieses Endsiegkapitalismus. Das heißt, Denkfabriken fertigen die richtigen Meinungen. Immerhin verkörpert der Neoliberalismus das Gute, die ethisch-ökonomische Grundlage des supidupi Wertewestens. Dessen hundsgemeinwohlorientiertes Anliegen ist es, Kriege wieder wichtig, richtig und sexy zu machen, die scheiß Natur volle Milchkanne in die Pfanne zu hauen wie 08-15-Eier aus dem Hühner-Guantanamo und die Superjachten der Superreichen noch größer, noch luxuriöser und noch ressourcenverschlingender. Das verdient kriegstüchtige (→ Kriegstüchtigkeit) Unterstützung. Dafür lohnt es sich, ein Leben lang zu roboten und selbstverständlich auch mal easy-peasy auf einem Schlachtfeld zu verrecken.

Der englische Begriff Thinktank (tank = Panzer) verleiht der Mission noch einen Hauch mehr Authentizität. Denn aus einem Panzerrohr wachsen zum Glück keine scheiß Blumen, wovon einige friedensbewegte Grüne der 80er noch träumten, sondern Geschosse. Geschosse, die alles abräumen, was nicht ins Bild passt. Eine Meinung genügt schließlich. Zumal, wenn sie die richtige ist. Was? Propaganda? Die Zwillingsschwester der Zensur? Gibts doch nur bei den Bad Guys, den Schurken, den Nichwertewestlern. Was aus den Panzerrohren der neoliberalen Thinktanks schießt, ist ausschließlich zielorientierte Kommunikation, komplexitätsreduktionsoptimierte Information, definitionsmachtpositioniertes Factstyling.

Bei der geilen Truppe brauchst du keine Haftpflicht: einfach gepflegt draufhalten, solides Metzeln, ehrliches Power-Damaging. Feini!
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

Faktenchecker

Die selbst ernannten „Faktenchecker“ sind quasi die Sharia Police4 des Mainstreams. Da sämtliche „Alternativmedien“ von Vladimir „Satan 2.0“ Putin direkt via Rubeldroog (russisches Paypal) angriffsbezahlt werden, um geradezu hinterhältig verschwörerische (→ Verschwörungstheorie), schlimmböse Angriffs-Fake-News zu verbreiten, bedarf der Wertewesten ein Korrektiv. Ganz im Gegensatz zu den Quantitätsmedien, die seit jeher Quellen allerseriösester handverlesener Superwahrheiten sind. Das verbürgt allein schon die Tatsache, dass die privaten Faktenlieferandos, Wahrheitslieferhelden und Infodoras Eigentum von Unternehmern sind, deren Wahrheitsliebe und Philanthropie ebenso außer Zweifel steht wie ihr Desinteresse an Macht und Mammon – bei den zwangsgebührenfinanzierten Pendants gewährleistet dies die allgegenwärtige Präsenz von Wertewesten-Politikern in den Entscheidungsgremien.

Andersherum betrachtet besteht nämlich keinerlei journalistischer Anlass, die megamonsterseriösen Mainstreammedien zu „checken“.

  • Checkfakt 1: Die Regierung ist gut. Steht so im Alten Testament, Genesis 0,815: „Am Anfang schuf Gott die Ampelregierung. Und die Ampelregierung sah, dass sie gut war und sprach: Wir brauchen Waffen und Faktenchecker!“
  • Checkfakt 2: Faktenchecker arbeiten quasi für Gott. Genesis: 3,7: „Und Gott übergab sein Amt an die Ampelregierung. Diese sprach zu den Faktencheckern : ‘Wer mich dabei stört, das neoliberale, kriegsliebende Wort des Wertewestens zu verkünden, den sollt ihr aus dem Paradies vertreiben. Ich bezahle euch nämlich.“
  • Checkfakt 3: Gänzlich falsch (mindestens zu 100.000 Prozent) liegt also, wer „Faktenchecker“ für eine faschistoide, anti-journalistische, anti-demokratische Propagandabrigade von Regierung und Quantitätsmedien hält. So etwas hätte diese so unglaublich bescheidene, selbstkritische, vernunftgeleitete, auf allen Gebieten glänzende, soziale, partizipative, nicht-ausgrenzende, megademokratische, gottgewollteste und nebenbei beste aller Regierungen ever (auch mit Blick in die Zukunft) nie und nimmer nötig.

Achtung: Don’t call ʹem Motherfaktenchecker. Das sind nämlich wir.

Was bringt mehr Frieden als ein anständiger Krieg? Also am besten die ganze Welt kaputtbomben. Dann herrscht wirklich Ruhe und Frieden. Fucking amen!
(Originalgrafik: James Montgomery Flagg, 1917;
Text: Munich Globe Bloggers, 2023)

Feministische Außenpolitik

Diese neue olivgrüne Veredelung der Außenpolitik (Waffen, Waffen, Waffen und Bomben, Bomben, Bomben) unterscheidet sich massiv von der alten maskulinistischen Außenpolitik unter Joachim von zu vor nach unter und hinter Rippenbrechersnob (Waffen, Waffen, Waffen und Bomben, Bomben, Bomben). Hinzu kommt ein steuergeldfinanziertes megafeministisches Helmhalter-Pimp-Budget der Innengutaußenmitwutministerin über 130.000 Euro im Jahr 20225. Wenn das kein Signal an alle Frauen der Welt ist! Besonders an die ca. 350 Millionen Frauen, die laut Weltbank 2022 in extremer Armut lebten.6 Kurz: Feministische Außenpolitik heißt, Frauen weltweit in Wohlstand zu bomben. Koste es, was es wolle. Und damit ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. Auch im gefühlten Feintuning schlägt feministische Außenpolitik ihr männerfokussiertes Pendant um Langstreckenraketenlängen. Pink Panzer (incl. XXL-Schminkspiegel, sprachgesteuertem Caffè-Latte-Automat, audiovisueller Schuh-Coach powered by Manolo Blahnik etc.), Ballermänner und Raketen, mit denen russische Männer und Palästinenser (alles Machos!) abgeknallt werden, zeigt, dass Kriege nicht grau und dröge sein müssen. Im Gegenteil: Eine feministische Handschrift streut ordentlich Glamour auf die Haubitzen, macht das olle Schlächterhandwerk genderneutral, hipsterkompatibel und instagrammy. Bis hin zu den Bio-Plastiksärgen. Wie viel attraktiver könnte der Krieg für Frauen sein, gäbe es dort stylishe It-Piece-Body-Bags vom Kult-Label eat peace! (auch in Anti-Body-Bag-Shaming-Plus-Size-Größen) in den Varianten Barbiecore (pink mit Glitzer), Neo-Posh-Goth und Unisex-Athflow?

Feministische Außenpolitik bringt Farbe in den grauen Kriegsalltag! Frauenfreundlicher geht’s nicht.
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

Kriegstüchtigkeit

Seit den superkriegstüchtigen Erfolgsjahren 1914 bis 1918 und 1939 bis 1945 haben die fucking Sauerkrauts erheblich an Kriegstüchtigkeit eingebüßt.

Aber was ist Krautistan ohne Krieg?

  • Ein Kuhfladen mit WLAN-Anschluss?
  • Eine Ü-70-Rockergang mit Diversitätsmanagement?
  • Ein Treffen der anonymen Frauenparkplatzbenutzer?
  • Eine McDonald’s-Filiale mit Body-Positivity-Workshop?
  • Ein Truppenübungsplatz mit Streichelzoo?
  • Ein Hotelresort auf Malle, wo alle Liegestühle statt mit Minen mit Handtüchern reserviert sind?

Wir lassen das mal so liegen.

So oder so. Sie muss her. Die Kriegstüchtigkeit. Denn Kriegstüchtigkeit ist Demokratietüchtigkeit. Nur wer kriegstüchtig ist, kann richtig geile Kriege führen: bombardieren, verminen, metzeln, abschlachten … Wie krautyknouty ist das denn? Demokratischer geht’s praktisch nicht.

Leider wartet noch viel Kriegsertüchtigungsarbeit auf die Gesellschaft: Statt die Schüler mit Verweichlichungsfächern à la Kunst und Ethik abzusoften, sollten die Schulen Kriegsertüchtigung als Hartkernfach unterrichten. Oder besser noch: gleich in den Kitas oder Kritas (Kriegsertüchtigungstagesstätten). Den Kuschel-Pimpfen würde endlich beigebracht, wie sie anderen Kindern auf Kommando effizient ein Auge ausstechen, gezielt in schmerzempfindliche Körperstellen treten oder jemandem, der versucht, abzuschreiben, mit dem Ellbogen die Nase brechen.

Gut, dass Großsauerkrautland wieder einen Kriegstüchtigkeitsminister hat, der in Sachen Bomben-PR dem alten Joschka Goebbels alle Ehre macht und bis tief ins kruppstahlharte Knochenmark und lederzähe Sitzfleisch beseelt ist vom endsiegsexy Geist der Sportpalastrhetorik. Kriegstüchtigkeit ist angewandte braundeutsche Herr:innenmensch:innen-Fitness und wird quasi von allen regierungsaktiven politischen Kräften forciert: von den braungrünen (alias olivgrünen), braunroten und ockergelben Ampelfaschisten bis zur schwarzbraunen und blaubraunen Pseudo-Opposition. All die blühenden Autobahnen können dann endlich wieder genutzt werden, wie Onkelchen Führer sich das vorgestellt hat: Um Panzer in alle Welt rollen zu lassen.

Post-it: Nur wer kriegssüchtig ist, kann kriegstüchtig sein!

Thinktank

(→ Denkfabrik)

Der Wertewesten wird nicht müde seine Westwerte in alle Welt zu transportieren. Wer da keinen Menschenrechtsorgasmus bekommt ist absolut gefühllos.
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

umstritten

„Umstritten“7 ist einer der Lieblingsstempel neoliberaler Mainstreammedien. Damit etikettieren sie praktisch jeden, der ihr wertewestliches Narrativ mit dem Mittelfinger abwinkt. Einfach eine andere Meinung zu vertreten als die Regierung des besten Deutschlands aller Zeiten? Pfui! Wie antidemokratisch ist das denn? Geht ja so was von gar nicht! Dabei ist der Begriff „umstritten“ noch eine rhetorische Bewährungsstrafe. Wiederholungstätern droht eine Verurteilung zum Querdenker oder Verschwörungstheoretiker (→ Verschwörungstheorie).

Was genau jetzt an einem Typen „umstritten“ sein soll oder warum jemand „umstritten“ ist, bedarf selbstverständlich keiner Argumentation, sonst würde womöglich auffallen, dass „umstritten“ (egal, ob Mensch, Thema, Vorschlag) quasi der Standard einer demokratischen Gesellschaft sein sollte, denn eben darum geht es in einer demokratischen Gesellschaft: Die Menschen streiten (möglichst konstruktiv) um die bestmögliche Gestaltung der Gesellschaft. Und das geht komischerweise nur, wenn viele unterschiedliche Blickwinkel zum Zug kommen. Ha ha. Reingelegt. War’n Witz. Ihre Majestät Queen Angela I alias die Alternativlose, die häufiger in Uncle Sams Anus flanierte als im allzu neuländischen Internet, machte klipp und klar, es gebe nur eine legitime Meinung: ihre. Zum Glück hat die Nachfolgeregierung diese göttliche Haltung geerbt.

Verschwörungstheorie

Checkfakt ist: Es gab zu keiner Zeit in der Geschichte und an keinem Ort der Welt jemals auch nur den Hauch einer Verschwörung. Wir schwören bei Brutus! Wer also Verschwörungstheorien aufstellt, ist quasi selbst ein Verschwörer. Er verschwört sich gegen die Guten, indem er ihnen eine Verschwörung unterstellt. Kritik an der richtigen Seite, dem (→ ) Wertewesten ist aber grundsätzlich falsch und damit unzulässig. Wo kommen wir denn hin, wenn jemand eine andere Meinung vertritt als die der Regierung und ihrer Like-it-Follower in den Quantitätsmedien? Checkfakt-Antwort: Direkt in den Gulag!
Der Wildewertewesten muss also jede Kritik strengststrengstens verbieten. Das ist selbstverständlich keine Zensur, das ist angewandte Demokratietüchtigkeit (→ Kriegstüchtigkeit). So steht es als Kleingedrucktes schon auf den Steintafeln, die sich der olle Moses vom Berg Sinai runtergeholt hat.

Arbeitsbeschaffungsmaßnahme made in Wertewestgermany: Alles kaputt bomben, dann Ärmel hochkrempeln. Yeah!
(Originalgrafik: J. Howard Miller, 1943;
Text: Munich Globe Bloggers)

Wertewesten

Der Wertewesten. Die Grundlage jeder nahrhaften Weltverbesserung! Wo stünde Mütterchen Erde ohne den Wertewesten? Dank weltrettender Wertewesten-Investitionen von jährlich Billionen Euronen in klimarettende, arterhaltende, müllvermeidende Waffen und Kriege ist der Wertewesten in moralischer, ökologischer, ökonomischer, demokratischer und sozialer Perspektive der absolute Goldstandard. Hey, und die Krauts mittendrin! Yes we can … make the world crater again.

Merchandising-Tipp: Wann kommt endlich die Werteweste auf den Markt? In der gefühlten NATO-Farbe Schwarz-Weiß-Rot, angriffsatombombensicher und verschwörungstheorieabweisend, komplett mit zwei Gebirgsjägermeisterhaltern, KI-gesteuertem Demenzkorrekturmodul (speziell für hochrangige Politiker), rhetorischem Nebelwerfer und atomaren Selbstzerstörungsknöpfen. Must have!

Zeitenwende

Zeiten sind wie Burgerpatties. Politiker können sie nach Belieben wenden. Im neoliberalen Kontext: Was gestern scheiße war, ist heute richtig geil. Waffen und Krieg zum Beispiel. Das Zeitenwende-Prinzip zur Konfliktbeseitigung ist so Erika-Mustermann-kompatibel wie diplomatisch wertvoll: Immer noch größere Knüppel schnitzen und die anderen damit zu Brei schlagen. Ausgeklügelt von wertewestenwertehochhaltenden (→) Denkfabriken. Und das Beste: Kein billiger Hongkongscheiß, sondern echt made in Germany.

Notatsachen

  1. Es ist sogar unsere voll Absicht. ↩︎
  2. vgl. den Beitrag Nicaragua will Deutschland wegen Unterstützung Israels vor dem IGH verklagen vom 12.2.2024 auf dem Online-Portal Amerika21 ↩︎
  3. Charles Erwin Wilson (1890-1961) war CEO von General Motors und zeitweise zugleich Staatssekretär im Kriegsministerium unter Präsident Eisenhower (soviel zu pragmatischer Interessenskonflikt-Bewältigung à la USA). Ihm wurde folgendes Zitat untergejubelt: „What’s good for General Motors is good for the country.” (Offiziell sagte er: „For years I thought that what was good for our country was good for General Motors, and vice versa.”). Vgl. den Beitrag
    If It’s Good for General Motors, Is It Good for the Rest of Us? vom 26.5.2010 beim Online-Magazin truthout. ↩︎
  4. Sharia Police: 2014 patrouillierten selbsternannte muslimische Sittenwächter durch Wuppertal und versuchten, muslimische Männer davon abzuhalten, Bordelle, Bars und Spielhallen zu besuchen. Einige von ihnen trugen Westen mit dem Aufdruck
    „Sharia Police“. Die Aktion landete vor Gericht. Unser Chef und Herausgeber widmete der Sharia Police einen Beitrag für die Online-Ausgabe der Titanic:
    Wuppertaler „Sharia Police“ findet immer mehr Nachahmer vom 7.9.2014. ↩︎
  5. Darüber haben sogar viele Mainstreammedien berichtet. Den Einwand, „besser Steuergelder für Face-Pimping verschleudern als für Waffen“ lassen wir nicht gelten, denn was immer sich diese gefühlte Goebbels-Urenkelin ins Gesicht schmiert: es ist definitiv Kriegsbemalung. ↩︎
  6. Frauenarmut: vgl. die Daten auf Statista vom 13.2.2024: Number of women living on less than 1.90 U.S. dollars worldwide in 2022, by region. ↩︎
  7. Umstritten: Der vermutlich umstrittene Journalist Marcus Klöckner hat zu diesem Thema ein Buch herausgegeben, das wir hier ausdrücklich empfehlen. Mehr dazu im Beitrag Das journalistische Gütesiegel beim Online-Magazin Manova. ↩︎

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