Wunderando (1)

Der große MGB-Heiligencheck

It’s tough as hell to become a damn saint. No job for candy-asses, Porsche pussies, and gun nuts. You’ve gotta take it like Rocky. Or Saint fucking Jimmy.
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

In space no one can hear your fucking prayers.

Munich Globe Bloggers – Saints Department

Das Cinderella-Prinzip

Junge Menschen kennen vermutlich nicht den Unterschied zwischen Vattenfall und Vatikan. Das eine ist ein Elektroenergiekonzern, das andere ein Seelenenergiekonzern. Beiden sind auch fleißige Erzeuger krimineller Energie, zumindest nach unseren Kriterien. Aber lasst uns den erhobenen Zeigefinger einstweilen im Hintern parken. Wir sind nämlich wie gewohnt in höchstmöglicher Mission unterwegs. Ganz nebenbei retten wir unverdienterweise die Jugend.

Wie die Hirnbenutzer Aldous Huxley und Neil Postman erkannt haben, leidet unsere Zeit nicht am Mangel an Informationen, sondern an deren Überfluss. Es gibt zu jeder beliebig fein abgemessenen Zeiteinheit mehr Informationen, als ein Analoghirn verarbeiten kann. Daher betrachten die Munich Globe Bloggers es als ihre badass-born Mission, die wenigen wertvollen Infokrümel aus der exponentiell wachsenden Informationsmüllhalde heraus zu popeln, mit ihrem infoalchemistischen MGB-Veredelungsverfahren MGBing© (sprich: „Emtschibiing“) zu pimpen und anschließend der untergangsaffinen Menschheit an den hohlen Kopf zu werfen. Gong! We call it The Cinderella Principle.

Choose a saint that delivers

Die Munich Globe Bloggers sind eigentlich bekannt als notorische Nutzwertabstinenzler, doch bisweilen schnüffelt unsere Investigativ-Crew mit sparflammender Leidenschaft pragmatischen Fragen hinterher. Das hier ist so ein Fall. Der omnipräsente Info-Overload verhindert ja nicht allein Nebensächlichkeiten wie politische Meinungsbildung oder eine Klimakollaps-abträgliche Lebensgestaltung. Er verhindert zudem jegliche Orientierung bei so alltagsnützlichen Dingen wie metaphysisches Troubleshooting, falls der Draht nach Houston besetzt ist – wie so oft. In unserer neuen Serie, bei der wir uns äußerst schamreduziert bei einer unserer früheren Autorinnen bedient haben, geht es um ein problemlösungsorientiertes Heiligen-Ranking.

Dafür unterzogen wir die Vorauserwählten u. a. einem Call-a-Wunder-Quick-Response-Check, unserem berüchtigten Heiligenschein-Crashtest und einer Reichweitenrevision. Es heißt ja: In space no one can hear you fart. Aber für viele Heilige gilt ebenso: In space no one can hear your fucking prayers.

No fucking mercy

Kenner vergleichen unseren Härtetest mit dem Ultraman Hawai. Nur die Performer checken ein. Um ein bisschen zu spoilern: Einige vermissen in unserem Ranking vermutlich Promis wie Sankt Sebastian, Apostel Matthäus und den Locus-Dei-Gründer Josemaría Escrivá. Das ist ausnahmsweise keine Willkür. Alle drei haben versucht, unsere Auswahl mit unsportlichen Mitteln zu beeinflussen. Sebastian klebte sich noch einen zusätzlichen Plastikpfeil an die entblößte Märtyrerbrust, um seinen Torture-Index zu pimpen; Matthäus behauptete, zu seiner besten Zeit sei er ein Weltklassejünger gewesen, Premium-Kicker des FC Torwärts Jerusalem (dabei durfte er nicht mal den Sandplatz rechen) sowie dreimaliger Golden-Balls-Gewinner; Escrivá drohte sogar, uns zu kreuzigen, wenn wir ihn nicht auf Platz 1 ranken. Sorry, ihr Wundernasen, so läuft’s nicht bei uns! Wir sind weder FIFA, noch Mainstream-Medium, noch eine beliebige Regierung. Don’t the holy fuck even think about it. Kurz: Die Defraudanten wurden bumm auf zack suspendiert. Ohne spaßbremsiges VAR-Consulting.

Wir lassen Ergebnisse sprechen.

Dafür stehen wir mit unserem völlig Instagram-inkompatiblen Namen.

(Hier geht’s zu Platz 10 unseres Heiligenrankings: Wunderando 2)

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