Heavy Soul Workout

MGB celebrating 50 years of All Things Must Pass (1)

Honey, I shrunk the Beatles … and blew up my … boots. At Friar Park west of London George Harrison found a fancy 25-Hektar-Parkplatz for his worn out soul to make it great again
(Cover: George Harrison / Apple Records 1970)

All things must pass / None of life’s strings can last / So, I must be on my way / And face another day

George Harrison: All Things Must Pass (1970)

Die Frage nach dem Lieblingsbeatle haben wir geklärt, da gab es die Beatles noch gar nicht. Um George Harrisons Riesenplatte All Things Must Pass zu feiern, haben wir das Cover nachgestellt. In unserem Büro. Dazu entführte jeder von uns Non-Fab Four einen Gartenzwerg. Und zwar aus dem jeweiligen Drecknest, in dem er oder sie einen Teil der Kindheit erdulden musste. Die Spießer-Deko verteilten wir um unser rotes Sofa: Dann nahmen wir Platz – ausgestattet mit Gandalf-Hut und Gummistiefeln – und blickten weltschmerzerfahren drein. Im Nymphenburger Park wäre das Copy-Ambiente um Zebrastreifenlängen cooler gewesen, aber dem Münchner November fehlte dieses Jahr eine überzeugende Comfy-Draußen-Sitz-Attitüde.

Wir, das sind die vier Munich Globe Bloggers: Chief Chibuku, Scarlett Carson, Jonny B. Bad und Jimmy Walker Junior. Und das hier ist Teil 1 unseres Smartsmith-Talks über das dritte Solo-Album von George Harrison (1943-2001), gelandet am 27. November 1970. Happy 50!

Scarlett: Georgie-Boy hätte das Album im Sommer rausbringen sollen. Dann hätten wir unser Gelaber mit einem Picknick im Grünen aufwerten können. So wie auf diesem Ölfoto von Eddie Manet.

Jimmy: Georgie Christ! Das Ding ist doch Machomania. Nacktes bis halb nacktes Weibsvolk und komplett angezogene Männer.

Scarlett: Möchte Eddie nicht in Schutz nehmen, aber vielleicht wollte er die weitere Entwicklung des flotten Vierers malen und dann ist ihm die Farbe ausgegangen oder eine fucking Vice-Squad hat die Dandys verscheucht. Oder er war nicht schnell genug – so ein Vierer dauert ja keine Ewigkeit. Sicher ein Grund, warum sich die Fotografie bei der Zeitdokumente-Produktion durchgesetzt hat. Leinwand, Ölfarbe und Pinsel sind nichts für Quickies.

Chief: Thx, Sca. And now to something completely different. Wenn wir uns hier eine Scheibe Schwarzvinyl vorknöpfen, dann hat das seine Berechtigung. It’s fucking Edelstoff. But why?

Jimmy: Die Songs wärmen deine Gummiseele und sind extrem haltbar. All Things Must Pass ist ein Update der Beatles und verhält sich zu den Beatles wie Ian Dury zu Punk. Die Wurzeln sind erkennbar, aber die Mucke klingt irgendwie neu und anders. Und das Cover ist nicht einfach nur ein Blödel-Bild, es provoziert Fragen – erst recht im historischen Kontext. Das reicht allemal für einen Schaukelstuhlplatz auf dem Rock-Olymp.

Scarlett: Es war ein Tripple-Album. Das gabs sehr selten. Message: Onkel George hat viel zu sagen. Oder zu singen. Smells like a richtig fieses Soul-Work-out.

Jimmy: Dabei kommt das Album sehr kompakt rüber. Vielleicht hatte George einen Plan.

Jonny: All things must pass / None of life’s strings can last / So, I must be on my way / And face another day. Der Titelsong ist die Hymne des Weitergehens und zugleich des Verweilens im Augenblick. Schönheit auskosten, solange sie da ist, aber die Lebenszeit nicht mit Nachtrauern verplempern. Schönheit kommt und geht und kommt wieder … Aber die Message steckt auch in den anderen Songs.

Chief: All Things Must Pass. Auf den ersten Les oder Lausch eine banale Message. Das Ding ist: Die wenigsten Menschen, die ich kenne, integrieren diese Erkenntnis in ihr Life-Management.

Jonny: Mit dem Titelsong ist es wie mit dem Teppich des Dude: It really ties the record together.

(Weiter zu Folge 2: The Man who saved the Life of Brian)

Gilt zum Glück auch für fucking X-mas: George Harrisons Gummistiefel-powered Sound-Message von 1970
(Bild: georgeharrison.com)

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