Handtuch dabei?

A magic thumb takes you everywhere: To the lousiest bar at Betelgeuse, to a clean Dixi cabin somewhere around the Horsehead Nebula or even to Bielefeld
(Cover: Kein & Aber)

The ships hung in the sky in much the same way that bricks don’t.

Douglas Adams: The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy

Read this, Mr Carpenter:

... Wenn wir Glück haben, sind es bloß die Vogonen, die uns in den Weltraum werfen wollen.
„Und wenn wir kein Glück haben?
„Wenn wir kein Glück haben, sagte Ford grimmig, „könnte der Kommandant seine Drohung wahr machen und uns erst noch ein paar von seinen Gedichten vorlesen.1

Aus ethischen Gründen verzichten wir hier auf Kostproben der vogonischen Dichtkunst. Weltraumerfahrene Leichenbeschauer typisieren ihren Genuss – das Zynikerpack vom Duden hält das Wort Genuss in diesem Zusammenhang für angemessen – als qualvoll und äußerst todesursächlich, während der Beipackzettel unserer eigenen Dichtkunst nur folgende Hauptwirkungen garantiert: „apokalyptische Kopfschmerzen, tsunamihaft hereinbrechende Übelkeitswellen und sich sushinös aufrollende Fußnägel“.

Im Gegensatz zur vogonischen Dichtkunst empfehlen wir unseren Lesern, Douglas Adams‚ kosmische Tramperbibel, die seit 1979 durchs All eiert, unter dem Kopfkissen hervorzukramen und mal wieder den Daumen zwischen die Zeilen zu halten. Das Buch nimmt einen auch beim hundertsten Mal sofort mit und spuckt einen erst wieder aus, wenn die letzte Seite umgeblättert ist. Wer sich das Zeug lieber in die Ohren stopft wie einen Babelfisch, bitte! Unsere Labormäuse schwören auf das postgöttliche Ohrwürmchen mit Christian Ulmen.

Less crowded than Venice

„Ja, cool“, denken sich jetzt vermutlich 42 Prozent unserer Leser, „aber Weltall, also hmm, nee, da komm ich die nächste Zeit eher nich‘ hin. Meine Freundin will unbedingt mal wieder nach Venedig. Da wird’s bisschen schwierig mit einem Abstecher nach Beteigeuze.“

„Stirb langsam, Spaßbremse!“, antworten wir da beherzt, während unser sonnenfinsternisbrillengefilterter Blick seine sensible große Zehenspitze in ein gewaltiges Glas pangalaktischen Donnergurgler taucht. „Dieser Lonely Universe für Milchstraßentramper hilft einem auch auf der als ‚größtenteils harmlos‘ beschriebenen Erde weiter.“ Und zumindest ist das Universum nicht annähernd so überlaufen wie Venedig.

Die Lösung macht das Problem

Die Menschenwelt hört nicht auf, ständig Lösungen aufzutischen für Probleme, die es bis dahin gar nicht gab. Und irgendwann glauben alle, die sich statt für ein Hirn für einen Zweitarsch entschieden haben, sie müssten z. B. unbedingt einen SUV fahren, weil zwei Ärsche einfach mehr PS brauchen als einer. Alle anderen fragen sich, warum sie nicht längst die Koffer gepackt und den Daumen rausgehalten haben, in der anderen Hand ein Schild mit „Spiralnebel No. 5“ oder so.

Es mag ja unwahrscheinlich sein, dass man vor seinem Lebensende mitgenommen wird, aber das heißt auch, man hat genügend Zeit, während des Wartens Per Anhalter durch die Galaxis zu lesen, eines der sinnvollsten Bücher auf einem unendlich sinnlosen Planeten.

Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis, 5. Aufl., 2017, Kein & Aber

Fußteroiden

  1. Douglas Adams: Per Anhalter durch die Galaxis, 1979 (dt.: 1981).

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