Mothersuckula

Vampirfilmtrends, die wir kaum erwarten können


Die Fledermausohren gespitzt! Dracula is more than just a fucking old, porcelain-white vampire man: MGB present Dracula’s fellows, who might fucking soon be seen on a moonlit screen near you.
(Artwork: Munich Globe Bloggers)

Der ehemalige Beckenbodenturner und Holisticalist Pilatula harmoniert prima mit seinen Smooth-Suckañeros Qi-Gongula und Shiatsula.

Munich Globe Bloggers – Prognostic-Filmklappentext-Department

Der ungebremste Dracula-Trend – zuletzt Renfield (D-Start 25.5.2023) mit Nicolas Cage als oberstem Blutschlürffürst – fütterte den Vampirfilm seit den 1970ern mit diversen Genre-Extensions: Blacula (1972) brachte den ersten dunkelhäutigen Vampirchef, Vampyros Lesbos (1971) surfte zugleich auf der Emanzipations- und Softsexwelle und The Legend of the 7 Golden Vampires (1974) kickte die Leinwand im Schlagschatten von Bruce Lee (Tagline: „Black Belt against Black Magic“). Grund genug für die Munich Globe Bloggers, ein paar weitere potenzielle Vampirfilmboomboostervarianten in die Umlaufmappe zu stecken.

These movies might really suck:

Bavarcula

Der Held des Films ist ein Vampir in Lederhosen und mit weiß-blauen Fangzähnen. Er zapft nur Opfer an, die über drei Promille intus haben. Als das Oktoberfest zwei Mal hintereinander abgesagt wird, stürzt sich Bavarcula in selbsttötender Absicht von der Bavaria. Dabei verfängt sich ein Riemen seiner Lederhose im Grünzeug in der rechten Hand der Statue. Nach weiteren erfolglosen Suizid-Versuchen kommt Bavarcula die Jahrtausendidee. Er versteckt sich im offiziellen „O’zapft is’“-Fass und hofft, dass der Münchner Oberbürgermeister ihn beim Einschlagen des Zapfhahns pfählt. Diesmal verhindert der solide gefertigte Latz seiner Lederhose den Freitod. Bavarcula ist nun so frustriert, dass er Bayern den Hintern kehrt und fortan als Sachsula (kurz für: Bavariasucksula) im Osten sein Blutalkoholsaugwesen treibt.

Bloodórula

Die beiden Blutkonservenkuriere Jules und Vincent bekommen von einer Vampir-Mafia-Gang ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. Sie sollen ihnen das Blut liefern und in den Krankenhäusern stattdessen Kirschsaft abliefern. Damit verdienen sie schlagartig das Tausendfache ihres Gehalts. Als ihr Coup auffliegt, lassen sie sich von den Vampiren beißen und avancieren in die Chefetage des Untoten-Clans The Unsuckables.

Cancula

Ein Vampirfürst mit neodiktatorischen Anwandlungen, metareligiös erweckt durch ein Gefühl kosmischer Blokeness, erhebt sich über jene, die eine andere Brille tragen und sich anmaßen, die Welt anders zu sehen als er selbst. Er dekretiert, wer die good guys sind (er selbst und seine Sargpolierer) und wer die bad guys sind (alle anderen). Mit Wortklauen à la „Antivampirismus“, „vampirelle Aneignung“ und „Blassfacing“ treibt er Kritikern einen verbalen Pflock in die Rübe. Doch wie jedes Regime, das sich Kritik verweigert und nur die Bedürfnisse einer konformen, materiell übersättigten Elite bedient, zerfällt auch das Reich von Cancula zu Staub.

Chatchipitula

Der mit künstlichen Fangzähnen ausgestattete Vampirbot Chatchipitula saugt Datenblut aus seinen Nutzern und vercheckt es an den meistbietenden Datenblutkonzern. Er ist noch datenblutdurstiger als Graf Googula und Gräfin Amazonula. Gleichzeitig zerfallen die ohnehin sehr überschaubar gesäten Gehirnzellen der ebenso willigen wie intellektuell anspruchslosen Opfer noch schneller als bei den analogen Hirnabsaugmedien (Tefaucula, Rundfunkula, Magazinula und Gazettula). „Mein Ziel ist die Zombifizierung der Welt. Ich will Milliarden selbstdenkbefreiter Konsumzombies schaffen“, sagt Chatchipitula in einem Anflug selbstbewusster Ehrlichkeit angesichts der durchaus korrekten Einschätzung der nicht vorhandenen Reflektionskompetenz seiner Opfer. Chatchipitula hat nur eine Schwäche: Was für Old-School-Vampire Sonnenlicht und Knoblauch sind, ist für den Fürsten der digitalen Finsternis ein Blackout, ein E-Cut-Pflock. Die ebenfalls künstlich-intelligente Untergrundorganisation The Van Helsings 2.0 versucht genau das: Chatchipitula vom Strom zu nehmen. Beenden The Van Helsings 2.0 als fließendes Suizidkommando mit dem Leben von Chatchipitula auch ihr eigenes?

Gräfin Bondula 007 jagt Dr. Nohope

Mit dem angedeuteten Tod von James Bond in No Time To Die gingen auch alle Ian-Fleming-powered 007-Tabus über Bord. Weshalb also sollte ein künftiger James Bond kein Vampir sein? Genau das ist Gräfin Bondula. Von M’s Gadgets braucht sie nur noch eine UV-Licht-dichte Sonnenbrille, einen in ihren Combat-Bra integrierten Knoblauchfilter sowie einen Hochfrequenz-Dereligionizer gegen Kreuze und Weihwasserwerfer-Attacken, während sie auf ihrem Super-E-Bike gefühlt CO2-neutral über den Erdball strampelt. Nicht geändert haben sich allerdings die großartigen Werte, für die 007 seine Lizenz zum Töten nachhaltig kultiviert: Es ist der unverzichtbare westliche Lifestyle. Immer mehr, immer mehr. Immer noch mehr. Von allem. Ihr Gegner ist der ultradiabolische Superschurke Dr. Nohope, ein genexperimentell erzeugter Nachfahre Blofelds, der per Hypnose-App unbedarfte Teenager dazu aktiviert, sich auf Straßen zu kleben, und damit zivilisationslobpreisende SUVs und geschwindigkeitsrühmende Bugattis daran hindert, ihr gottgegebenes Potenzial zu entfalten. Welch Frevel an der Zivilisation! Gräfin Bondula 007 riskiert einen halben golden lackierten Fingernagel, um Dr. Nohope zu stoppen.

Influencula

Diese selbstbewusste Vampirista tritt nur in Erscheinung via Bluttube und Fangstagram und animiert ihre gefühlten 100 Millionen Follower und Kanal-Abonnenten dazu, den neuesten Hot-Shit von Nobel-Fledermaus-Labels wie Kevin Coffin, Vampirino und Crypt! zu kaufen. Den Konsumsuchtstoff präsentiert sie u. a. auf ihrem Channel „Batwing try on haul“. Im Erfolgsrausch wagt sich Influencula eines Nachts doch in die realschnöde Welt und erkennt, dass niemand sie kennt. Augenblicklich zerfällt sie zu Glitzerstaub.

Natola

Dieser Edel-Vampir findet Frieden einfach scheiße. „Vulgär!“, „pöbelesk!“, „schwurbelig!“ Klar. Natola hat Aktien an Waffenfirmen. Und es ist nun mal so: Je Krieg, desto Rendite. Also infiziert er via Halsbiss Politiker und Pseudojournalisten mit seinem Waffenlieferungsvirus „Antonikron“. Wie geil ist das denn?! Medienwirksam bedauert Natola die Opfer und zeigt mit dem Finger auf andere. Die waren’s! Wir helfen nur den Guten. Am Ende liegt die ganze Welt in Trümmern. Aber es hat sich gelohnt. Renditemäßig.

Pilatula

Sanftes, minimal-invasives Beißen liegt im Turbotrend! Folglich ist Pilatula einer der Big Player, sorry, der Sanft Player im globalen Blutzirkus. Der ehemalige Beckenbodenturner und Holisticalist Pilatula harmoniert prima mit seinen Smooth-Suckañeros Qi-Gongula und Shiatsula. Unter dem Respektnamen The three Sucketeers rocken sie den Gesundheitsvampirimus.

Putinula

Das (aus Nato-westlicher Sicht) russisch-menschlich-diabolische Pendant zum bayerischen Problem- und Schadbär Bruno, um bei einem großen bayerischen Rhetoriker abzustoibern, und Herrscher über das Reich des Bösen, greift mit seinen aggressiven Angriffskrallen nach dem Reich der Guten, den ultrafriedfertigen, geradezu jesusmäßig Wange darbietenden Westmenschen, die aus 100 Prozent reiner Liebe bestehen (frei von ausbeuterischen, naturzerstörerischen und selbstgerechten Zusatzstoffen). Putinula entführt und frisst deren Kinder, während der gerechtigkeitsgesalbte Nato-Westen in alle Welt (Vietnam, Irak, Chile, Indonesien, Afghanistan, Jugoslawien, Syrien, Kolumbien etc.) nur hoch konzentrierte Liebe exportiert. „This aggression will not stand!“, singt der Chor der Guten in diesem „Bad guys feel bad, good guys feel good!“Musical. Und am Ende siegt tatsächlich das Gute. Im Einvernehmen mit Gottes Willen, unterstützt von einer Heerschar himmlischen Geflügels sowie unfassbar solidarisch-altruistischen Beiträgen deutscher Liebeswaffenkunsthandwerker („Milchkuh 1“; „Ostfriesenschaf 2“), Medien, Politiker und anderer professioneller Liebesspender. Putinula – er reitet gerne nackt („pfui!“) auf einem riesigen schwarzen Angriffsbären über die endlose Tundra seines ewig dunklen Reichs der Finsternis – wird mit einer künstlichen Sonne bestrahlt, bis er zu radioaktiver Asche zerfallen ist. Seine krebserregenden Angriffsüberreste werden verhaftet und im ausbruchsicheren Atommüll-Endlager Morsleben archiviert. Das gesamte Universum jubelt. Vom Hindukusch bis zur angeschossenen Schulter des Orion.

Veganula

Der Gigatrend-Vampir Veganula stiehlt sich nachts in Supermärkte und zapft Hafermilchpackungen an. Wegen der unfassbar dämlichen Texte auf den Packungen („Does oatmilk make my pee green?“ etc.), beschließt Veganula, zu Staub zu zerfallen – ökologisch gesehen eh das Beste, was ein Mensch machen kann. Gilt vermutlich auch für Untote. Ein besonders witziger Hafermilch-PR-Fuzzi hinterlässt einen Spruch auf Veganulas Urne: „Lucky Sucker! Our products are now also available in the oatly otherworld.“

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