Season I: Tannhäuser Gate – Episode 1
I’ve seen things you people wouldn’t believe. Attack ships on fire off the shoulder of Orion. I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhäuser gate. All those moments will be lost in time…
Roy Batty: Blade Runner, 1982
Space: the place for a final beer. These are the odysseys of Jimmynauta Jr. His kinky mission: to investigate strange encounters of the fifth or so dimension. To rate the cool spots of spacy sci-fi grounds. To coldly fare where no terrestrial has moved his fucking ass before!
Jimmynauta Jr., unser crosskosmisch anerkannter Handtuchvergesser, Time-Lord-Academy-Hausmeisterpraktikant und dreimaliger Gewinner des von ihm selbst ausgeschriebenen und verliehenen Superspaceman of the Century, spaceSUPt durchs All und scannt, was abgeht vor und hinter all den legendären Planeten, Sternen und Buttermilchstraßen. Und ob es wirklich so lonely ist am anderen Arsch des Universums, zwischen dem Onkel-Dagobert-System und der kalten Schulter des Orion.
So don’t titanic and may your towel be with you!
Merely Yours
Munich Space Bloggers
The Bloomsday machine? What’s that?
Wo genau das Tannhäuser Gate ist, lässt sich nicht feststellen mit erdüblichen Vermessungstechniken. Es ankert mittels magnetischer Strahlung im Zentrum eines kosmischen Bermudadreiecks, genauer betrachtet, einer Bermudapyramide, deren relative und absolute Koordinaten sich stetig verändern, während es, angetrieben von Chaosimpulsen, durch den Raum gebeutelt wird wie eine Qualle mit Androiden-Schluckauf. Wer durch Zufall, mit Glück oder auf Einladung (wie ich, Jimmynauta Jr.) an den unsichtbaren Rand der Pyramide gelangt, wird eingesaugt und landet nach einem kurzen Schleudergang durch eine kosmische Raumrutsche auf dem Asteroiden Wartburg. Von dort pendeln Raumfähren zum eigentlichen Tannhäuser Gate.
Das Tannhäuser Gate ist eher semispektakulär. Wer Gate mit einem römischen Triumphbogen assoziiert oder mit den zwielichtspielerischen gates of dawn aus Der Wind in den Weiden, sucht hier lange nach einer adäquaten Perspektive. Das Tannhäuser Gate erinnert in seiner Form eher an diese klobige Schrottschaukel der Jawas in Star Wars, Episode IV.
I call it The Silver Kermit
Das einzige touristische Argument für einen Besuch des Tannhäuser Gate ist wenig überraschend das einwöchige C-Beam-Glittering (CBG), mit dem das dortige Alien Attraction Office universumweit wirbt. Leute kommen von weit her, um diesen funky Scheiß zu sehen. Und wenn ich sage, von weit her, meine ich nicht einen Tagesritt wie im Wilden Westen. Einige dieser fanatischen Eventsammler setzen sich vier, fünf Jahre in eine Raumkutsche, die schneller auseinanderfällt als sie „The Silver Hornet“ sagen können, nur um dieses Festival zu sehen. Aber das Universum verliert ja leider nichts. Gut die Hälfte der Touris bleibt am „T-Gate“ hängen. Nicht weil es dort – abgesehen vom CBG – irgendwie toll wäre. Sie haben bloß keinen Bock mehr, noch einmal so lange zurück zu düsen. Oder sie denken, verglichen mit C-Beam-Glittering sind alle anderen Spektakel so sexy wie die Einweihung einer fucking Umgehungsstraße mit irgendeinem dumpfbackigen Bürgermeister, dem noch Reste vom Schmiergeld an der Stirn kleben.
(Weiter zur Fortsetzung: Lonely Cosmos 2)
Post-its
- Spoiler-Alert: Unser Design-Department hat Bilder aus folgenden Comics, Filmen etc. (vegan) verwurschtelt: 2001: A Space Odyssey, Æon Flux, Alien, Avatar, Les Aventures de Tintin: On a marché sur la Lune, Barbarella, Blade Runner, Doctor Who, El Eternauta, Flash Gordon, The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy, James Bond: Moonraker, Le Petit Prince, Mars Attacks, Star Trek: TOS, Star Wars, Le Voyage dans la Lune, WALL-E ↩︎