Wintercamping am Isarhorn
Im Winter sind alle Pferde weiß und alle Indianer Bleichgesichter.
Häuptling Alter Schnee (gefühltes Zitat)
Gerade schneit dieser Grönland-Film herein. Inuk. Volles Husky-Karacho, als hätte er Nikolaus-Dienst. Und wir in unseren citynahen Hoods stecken bis zur Halskrause (okay: Wadlkrause) im Eskimo-Perser.
„Da können wir doch gleich zum Winter-Camping aufbrechen und uns nach einer Weißwursteisdiele umschauen“, flucht der Chef.
Und Lord Waldemar: „Cool. Why the Fritz not? Ich kenn‘ da einen griabigen Campingplatz bei Mittenwald, ganzjährig geöffnet.“
Der Chef: „Lord, wir haben Aschermittwoch. Narren-Time is over. Die Spaßnase hängt ab sofort wieder im Spind.“
„Befuckinglieve me, Chief. No Schmäh. This place is real wie my Löwenbräu-Schädel letzte Woche. Nennt sich Isarhorn.“
Der Elvis von Mittenwald
Gemeinsam checken wir das Weltfenster vom Natur-Campigpark Isarhorn.
„Oha“, sagt der Chef, „Erdinger Weißbier – ein Punkt für Isarhorn.“
„Vegetarische Küche, freie Platzwahl, internationales Publikum – Website auch auf Englisch, Italienisch und Holländisch – und unsere Polly kostet nur 2,90 am Tag“, sagt der Lord, „fehlt bloß noch, dass die Spider Murphy Gang aufspielt. Elvis von Mittenwald oder Reißverschluss – des passt auch zum Zelten.“
Wir beäugeln die Bilder. Dr. Paloma, mit einer Hirnhälfte noch in der Humor-Season, stöhnt auf:
„San Benedetto 16! These pictures make me positively isarhorny.“
Der Lord schlagt die Google-Map auf. Sakradi, der Name passt sogar. Ein Stück nördlich von Mittenwald und südlich vom Isar-Stausee Krün malt dieser fade Fluss sowas von einem Hörndl in die Landschaft. Zum Reinbeißen.
Schnee, der auf Weißwürste fällt
Der Lord packt schon den Grill ein. Und der Chef präsentiert eine BU, knackig wie Cappuccino-Schaum: „Schnee, der auf Weißwürste fällt.“
Veto-Signale von allen Seiten. Hilft nix. Der Chef ist der Chef. Quasi eine Macht, wie sonst nur noch Häuptling Obamabama vom Stamme der Locahontas.
„Müssen wir wirklich Weißwürste grillen?“, fragt Lord Waldemar.
Noch nie hat er dem Tod so fest ins Auge gelangt.
„Logen“, sagt der Chef. „Die Story muss ja zur BU passen. Unsere Leser sind kritisch wie eine Fernsehkatze. Die futtert auch nicht alles. Aber jetzt jubelt, wir fahren Campen. Quasi Betriebsausflug. Wem ’s im Zelt zu zapfig is‘, darf sich eine Blockhütte bauen oder leihen. Aber ein echter Indianer pennt im Tipi. Howgh!“