Picknick on a Zebra

MGB celebrating 50 years of Abbey Road (Part 1)

They probably wonder if in outer space some invisible hand might draw rockets on the windows of police spaceships
(Albumcover: Iain Macmillan / Apple Corps – Bonus rocket: MGB)

I don’t like people explaining albums. The only way you can explain it is to hear it.

Paul McCartney

Dieses Happy-Birthday-Picknick sollte eigentlich auf einem echten Zebrastreifen gefeiert werden. Leider war das komplizierter als gedacht. Dank Jimmy haben wir einen Zebrastreifen to go und sitzen damit im Londoner Regent’s Park. 18 Grad, bewölkt, die Frisuren – sofern vorhanden – halten, trotzen dem Wind. Regent’s Park liegt gar nicht so weit vom legendären Zebrastreifen über die Abbey Road, wo heute vermutlich der Paddington Bär steppt.

Wir, das sind die vier MGB-Members: Chief, Jimmy, Jonny und Scarlett. Und das hier ist unser Gschaftl-Talk über Abbey Road, das vorletzte Studioalbum der Beatles, geboren am 26. September 1969. Happy 50!

Jimmy: Erinnert sich noch jemand an seine erste Begegnung mit dem Album?

Scarlett: Ich hatte ziemlich Ärger mit meinem Daddy. Der war Beatlesfan und ich habe das Cover als Malbuch benutzt. Die weißen Streifen habe ich grün angemalt, damit sie besser zu den Bäumen passen. Die Abbey Road ist ja eine Allee. Außerdem habe ich Paul McCartney grüne Schuhe an die Füße gemalt. Damit er nicht friert. Okay, es waren wohl eher Gummistiefel. Das Coverfoto wurde im August aufgenommen, aber das wusste ich damals nicht. Nur, dass die Beatles aus England waren und dass es dort immer kalt ist. Danach durfte ich einen Monat lang nicht mehr malen.

Jimmy: Da hatte dein Daddy ja Glück, dass er nicht Pink-Floyd-Fan war. Nicht auszumalen, wie das Wall-Cover ausgesehen hätte nach deinem Special-Treatment.

Chief: Vermutlich wie die Yellow Brick Road.

Scarlett: Genau. Aber in Grün.

Jimmy: Und dem Schweinchen von Animals hättest du vermutlich eine Wollmütze gemalt.

Scarlett: Logo.

Zebra-Camping

Jonny: Ich würde gerne mal eine Nacht auf dem Abbey-Road-Zebra zelten.

Scarlett: Und dabei von den Stones träumen?

Jonny: Eher von A Hard Days Night. Und dass mich der Bus aus Magical Mystery Tour überfährt. Mit den Beatles drin.

Chief: Yeah! Yeah! Yeah! Jimmy, wann und wo war dein erstes Abbey-Road-Date?

Jimmy: Das war Ende der 90er in einem Pub. Die hatten eine ganze Wand mit dem Cover tapeziert, also das Cover auf fünf mal fünf Metern. Da ist mir die Spockbraue hoch gepoppt. Und ich wollte das Ding unbedingt anhören. Einzelne Songs waren mir natürlich geläufig. Hab’s mir dann auf dem Flohmarkt gekauft.

Scarlett: Und satanische Botschaften beim rückwärts Abspielen entdeckt?

Jimmy: Nope, die waren schon beim Vorwärtsspielen drauf: Maxwell’s Silver Hammer.

The Fake Four

Jonny: Wie sieht’s denn mit anderen Verschwörungstheorien aus? Abbey Road ist das verschwörungstheoretisch interessanteste Beatles-Album, oder?

Chief: Genau. Paul McCartney soll bei Veröffentlichung schon tot gewesen sein und der Typ ohne Schuhe auf dem Cover ein Doppelgänger, sagen die Spinner. Dabei gab’s die Beatles doch gar nicht. Sie sind eine Fake-Band wie Fraktus. The Fake Four.

Jimmy: Like it! Vermutlich waren sie dann gar nicht aus Liverpool, sondern aus Bielefeld. Das ist ja auch Fake.

Chief: Bevor sie uns jetzt alle in diese weißen Jacken mit den langen Ärmeln stecken, machen wir uns lieber vom Rasen.

Scarlett: Nix da, Chief, deine Abbey-Road-Experience fehlt noch.

Chief: Okay. So Alzheimer will, würde ich sagen: Das war noch zu Schulzeiten. In meiner Klasse gab’s genau eine coole Lady. Die hatte auf ’ner Klassenfahrt einer Abbey-Road-Konserve in ihrem Walkman stecken. Die anderen hörten alle den Hitparadenscheiß dieser Zeit. War eigentlich nicht ganz mein Sound, aber sie ließ mich mithören und dann tat ich natürlich so, als wäre es eine fucking Offenbarung. Hat sich gelohnt: Abbey Road wurde quasi mein erstes Knutschalbum.

Scarlett: Dann können wir jetzt endlich anstoßen und auschecken. Looks like rain. Und ich hab keinen Stift dabei, um uns allen Gummistiefel und Regenschirme zu malen.

(Weiter zu Folge 2: The black and white album)

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert