Ode an den Schildbürgerwald

In Bernried lauert ein Gefahrbaum

Brunos pflanzlicher Problem-Bruder: Gefahrbaum Günther (nicht im Bild – Jugendschutz!) in Bernried am Starnberger See
(Foto: Munich Globe Bloggers)

Danger-trees are more lethal than an amok running human with a chainsaw. They might throw leaves at you.

Munich Globe Bloggers

Bernried am Starnberger See: ein Dorf mit steinalten Holzhäusern, einem kuscheligen Friedhof und einer Nussbaumallee aus Linden. Das Kloster hat auch was, ist aber kein Kloster mehr. Ein Stückchen nordwestlich von Bernried, Richtung Tutzing, springt die Moderne aus dem Gebüsch: das Buchheim Museum. Dort hat der verblichene U-Boot-Maler mit der Seeräuber-Optik seine Kunstschätze gebunkert. Viel Expressionismus und etwas Ethno-Art. Ein Ort uhuwilder Sammelleidenschaft. Kontrastiert durch einen beruhigenden Park und einem langen Steg zum See.

Am Ufer entlang zurück zum Bahnhof überraschen uns Schilder an den Bäumen. Sie warnen vor „Totholz“, „Fallholz“ und einem „Gefahrbaum“. Ist das noch Museumskunst oder schon Behörden-Poesie? Erinnert an Bruno, jene ursidaeische Normabweichung, die ein bayerischer Rhetorik-Künstler und Hobby-Grzimek als „Schadbär“ und „Problembär“ klassifizierte.

Frage ans Universum: Was ist ein „Gefahrbaum“? Ist er gewalttätig? Entstammt er einer langen Ahnenreihe von Schlagbäumen? Lässt er womöglich im Herbst einfach seine Blätter fallen, anstatt sie ordentlich gebündelt neben den Stamm zu legen? Weigert er sich gar, Coffee to go anzubieten und Geldscheine auszugeben, wenn man ihm mit der EC-Karte durch die Rinde fährt? Dann sollte man ihn aber dringend verhaften oder zumindest verbieten.

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